Tom Limes

Wie ich fast (k)ein Autor wurde

Meinen ersten "Roman" begann ich mit zwölf Jahren zu schreiben und das sah so aus: Ich tippte auf meiner Schreibmaschine das erste Kapitel und las mir das Getippte im Anschluss gleich mehrmals durch. Mit jedem neuen Lesen wuchs meine Begeisterung, weshalb ich mich spontan dazu entschloss, die Freude über den Text direkt in Form eines Vorwortes zum gerade erst angefangenen Buch festzuhalten.

 

Leider blieb dabei die eigentliche Geschichte auf der Strecke und nachdem ich mit dem Vorwort erst einmal mich und mein Buch so richtig derbe abgefeiert hatte, war irgendwie auch die Luft raus. Stundenlange Schreibmaschinentipperei wirkte auf mich plötzlich gar nicht mehr so verlockend, es gab zu viele zu spannende Alternativen. Ich parkte meinen Plan, mal ein unglaublich berühmter Autor zu werden, erst einmal auf Eis.

 

Doch immer wieder probierte ich es aufs Neue. Dann schrieb ich erneut ein paar Seiten, feilte an einem weiteren großartigen Vorwort oder erträumte jede Menge Geschichten, die ich mal schreiben würde. Bestimmt. Irgendwann. Vielleicht.

 

 

... und dann doch :-)

Vieles änderte sich im Dezember 2014, also schlappe 32 Jahre nach meinen ersten Gehversuchen. Ein Partygespräch löste in mir den Willen aus, meinen lange gehegten Wunsch, ein Buch zu schreiben, nun endlich in die Realität umzusetzen.

 

Ich begann, mich deshalb damals intensiv mit dem Schreiben von Kinder- und Jugendbüchern zu beschäftigen und las, bis die Augen brannten. In einer Kladde notierte ich parallel alle Ideen, die mir in den Sinn kamen. Bis ich mit dem ersten richtigen Text startete, vergingen einige Monate, doch dann merkte ich ziemlich schnell, dass es mich dieses Mal voll erwischt hatte. Die ausgedachten Figur wurden zunehmend lebendig und es war regelrecht magisch, ihnen beim Werden zuzuschauen.

 

Die Grundidee zu meinem ersten Buch Tick Tack Fuck entstand dann im April 2015, während ich inmitten von größtenteils ziemlich jungen Leuten auf den Start eines Konzerts der Band Heisskalt wartete. Für etliche schien es das erste Konzert zu sein, ihre Aufregung und Vorfreude sirrte durch die Luft.

 

Am Morgen nach dem unfassbar genialen Konzert legte ich alles bereits Geschriebene auf Eis, bastelte stattdessen wie irre an der neuen Idee und ab dann hieß es schreiben, schreiben und schreiben.

 

Nun ... wie du siehst, ist es dieses Mal nicht bei ein paar Seiten und einem Vorwort geblieben. Ich frage mich überhaupt, warum ich früher immer dachte, es müsse ein Vorwort geben!?

 

 

 

... und sonst so?

Ich lebe mit meiner Frau, unseren beiden Töchtern und deren diversen Haustieren in Köln. Dort arbeite ich seit über zwanzig Jahren mit schulfrustgeplagten Kindern und Jugendlichen.